
Die Kirche soll bunter werden, die Gottesdienst frischer und näher bei den Menschen, die Angebote passend für die neue Zeit.
Die Evangelische Stadtkirchengemeinde Hanau hat daher in einem längeren Prozess beschlossen, ihre Angebote auf eine neue Grundlage zu stellen. Letzter Auslöser dafür waren die veränderten Möglichkeiten angesichts der Corona-Pandemie. Angefangen haben diese Überlegungen aber schon viel früher. Denn wir haben selbst gemerkt, dass unsere Angebote nicht mehr auf die Resonanz gestoßen sind, die wir uns wünschen. Und wenn man dann noch die in den letzten Jahren immer angespannter gewordene Finanzsituation hinzunimmt, ist es überdeutlich geworden: Es muss sich etwas ändern!
Der Beschluss betrifft zum einen die Gottesdienste und weitere geistliche Angebote. Sie werden vielfältiger und sich zu einem guten Teil von den gewohnten Zeiten und Orten lösen. Schon Corona hat gezeigt, dass digitale Angebote eine gute Alternative zum sonntäglichen Gottesdienst sein können und so mehr und andere Menschen ansprechen. Dies möchte die Gemeinde verstärken und darüber hinaus auch in der Öffentlichkeit und außerhalb der Kirchen präsent sein, etwa durch Gottesdienste bei Festen, durch Tauffeiern im Grünen (wie bald an Pfingsten, s. S. 22) oder durch Andachten an bestimmten Orten in der Stadt.
Auf der anderen Seite bedeutet der Beschluss aber auch, dass wir nicht mehr alle Gebäude und Räumlichkeiten der Stadtkirchengemeinde tragen können. Da die Zahl der Gemeindeglieder und damit auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer ganz erheblich gesunken sind, muss auch die Zahl der Gebäude deutlich reduziert werden. Ein Teil von ihnen muss in andere Hände gegeben werden. Außerdem ist vieles in die Jahre gekommen und müsste umfangreich saniert werden mit Kosten, die die Möglichkeiten der Stadtkirchengemeinde um Längen übersteigen. Die Kirchen jedoch werden als Gebäude bestehen bleiben.
Das hat allerdings auch Auswirkungen auf die sozialen Angebote der Stadtkirchengemeinde. Auch sie können nicht mehr alle wie bisher beibehalten werden. So wird die Stadtkirchengemeinde die Trägerschaft der Kindertagesstätte Kreuzkirche abgeben und auch ihr Engagement im Kínderhaus Regenbogen einstellen müssen. Als Zeitpunkt ist bei der Kindertagesstätte Kreuzkirche Sommer 2024, beim Kinderhaus Regenbogen Ende 2022 anvisiert.
Wir sind jedoch in engen Gesprächen mit der Stadt Hanau, in denen es darum geht, ob und wie diese Angebote in anderer Trägerschaft weitergeführt werden können, und wie sich auch für die Beschäftigten eine positive Perspektive eröffnen lässt. Alle Beteiligten bemühen sich intensiv um eine gute Lösung.
Bild rechts unten: Gemeindehaus der Kreuzkirche, Karl-Marx-Straße 43, anfangs Kirche, 1954 gebaut