Denk-Stein-Sammlung
für ermordete Christen und Juden
denk-stein-sammlung
Bild: H. Daume, Nidderau

Zum 10. November 2002 rief der Evangelische Arbeitskreis »Christen-Juden« durch Pfarrer Heinz Daume (heute i. R.) zu einer »Denksteinsammlung« für die in Konzentrationslagern ermordeten Christen und Juden der Stadt Hanau auf. Auf sehr individuelle Weise wird mit diesem Projekt der damaligen Opfer gedacht: Ein Mensch stiftet einen Stein für jeweils einen ermordeten Christen oder Juden.

Wichtig ist die individuelle Geste für einen Menschen, der vielleicht in der gleichen Straße gewohnt, ähnliches Alter oder einen ähnlichen Beruf wie der Stifter oder die Stifterin des Steins hatte. Die Denksteine wurden mit Namen und Lebensdaten der Opfer versehen. Vom Stifter oder der Stifterin wurde in einem persönlichen Wort dargelegt, warum dieser Name ausgesucht worden ist. Diese persönlichen Worte, zu denen auch die Erkundungen über den Todesort, frühere Wohnung und Besonderheiten der Familie gehören, sind in einer Mappe gesammelt. Eine gesamte Liste der Opfer ist in dem vom Arbeitskreis »Christen-Juden« Hanau herausgegebenen Buch »Hanauer Juden 1933-1945« zu lesen. Die dort aufgeführten Namen bildeten den Grundstock von Namen für die Erstellung der Denksteinsammlung. Die Idee der Denksteinsammlung geht auf den Künstler Horst Hoheisel zurück, der solch ein Projekt für die Stadt Kassel ebenfalls realisiert hat. 

Nun sollen bald einige der Denksteine in der Alten Johanneskirche in einer Vitrine sichtbar zum Gedenken einladen. Die Denksteine setzen damit mitten in der Stadt Hanau ein sichtbares Zeichen, dass sich eine Geschichte der sinnlosen Ermordung niemals wiederholen darf.   

Heike Mause

26.09.2018 - 11.01 Uhr
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