Liturgische Farbe: Violett
Umkehr
Beten um Erneuerung im persönlichen Leben und in der Gesellschaft
Tagesspruch: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. (Sprüche 14,34)
Bei der »Sünde« geht es nicht um einzelne Gefühle, sondern um die ganze Existenz. Sie beschreibt die Tatsache, dass ich nie so leben kann, wie es meiner Bestimmung als menschliches Geschöpf Gottes, als sein Kind, eigentlich entspräche. Mit anderen Worten: dass ich immer von Gott getrennt bin und bleibe.
Trotzdem kann das Verhältnis zu Gott in Ordnung kommen. Wenn ich mein Leben, meine Gedanken und meine Handlungen auf den Prüfstein stelle und wenn ich bereit bin, sie möglicherweise zu ändern, dann kann ich Gott ein Stück näher kommen. Dann habe ich, mit biblischen Worten, »Buße« getan.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: Römer 2,1-11 Alle Menschen sind Sünder (Epistel)
(1) Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. (2) Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun. (3) Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? (4) Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?
(5) Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, (6) der einem jeden geben wird nach seinen Werken: (7) ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; (8) Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; (9) Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen; (10) Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. (11) Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Reihe II: Jes 1,10-18 Was soll die Menge eurer Opfer (Altes Testament)
(1) Wehe den Schriftgelehrten, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, (2) um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden! (3) Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen? (4) Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen.
Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt. (5) Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms! (6) Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er's beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse. (7) Aber er meint's nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker. (8) Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige? (9) Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus? (10) Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria: (11) Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«
(12) Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen, (13) weil er spricht: »Ich hab's durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen. (14) Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.«
(15) Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist! (16) Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer. (17) Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag. (18) Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,
Reihe III: Matthäus 7,12-20 An den Früchten sollt ihr sie erkennen
Jesus Christus spricht:
(12) »Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. (13) Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. (14) Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden! (15) Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. (16) An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? (17) So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. (18) Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. (19) Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (20) Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.«
Reihe IV: Offenbarung 3,1-6 Halte fest und tue Buße
(1) Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. (2) Werde wach und stärke das andre, das schon sterben wollte, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. (3) So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. (4) Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. (5) Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. (6) Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Reihe V: Ezechiel 22,23-31 Die Schuld aller Stände im Land
(23) Und des HERRN Wort geschah zu mir: (24) Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht gereinigt wurde, das nicht beregnet wurde zur Zeit des Zorns, (25) dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und machen viele zu Witwen im Lande. (26) Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen entheiligt. (27) Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen. (28) Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: ›So spricht Gott der HERR‹, wo doch der HERR gar nicht geredet hat. (29) Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles Recht.
(30) Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich's nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. (31) Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Tun auf ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR.
Reihe VI: Lukas 13, (1-5) 6-9 Gleichnis vom Feigenbaum (Evangelium)
[ (1) Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. (2) Und er antwortete und sprach zu ihnen: »Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? (3) Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. (4) Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? (5) Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.« ]
(6) Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: »Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. (7) Da sprach er zu dem Weingärtner: ›Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft?‹ (8) Er aber antwortete und sprach zu ihm: ›Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; (9) vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.‹«