Liturgische Farbe: Grün
Warten auf den Herrn und seinen Tag
Unsere Zeit vergeht, aber das Reich Gottes kommt.
Wochenspruch: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5,9)
Die Gegenwart macht manchmal Angst. Sie erscheint mühselig, ungerecht, minderwertig. Deshalb sind die Versuche, aus der Gegenwart zu fliehen, so beliebt. Der eine lebt in der Zukunft – und malt sich aus, was besser sein wird. Der andere schweigt in der Vergangenheit – die ihm »golden« vorkommt.
Die Bibel aber sieht die Gegenwart positiv. Sie erwartet das Heil und die Gnade nicht in ferner Zukunft, sondern jetzt. Deshalb sind alle Fluchtversuche vor der Gegenwart nicht nur unnötig, sondern sogar Zeichen mangelnden Vertrauens.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: Lukas 6,27-38 Von der Feindesliebe
Jesus Chrostus spricht:
(27) »Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; (28) segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. (29) Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht.
(30) Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. (31) Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!
(32) Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben, die ihnen Liebe erweisen. (33) Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Das tun die Sünder auch. (34) Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche zurückbekommen. (35) Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
(36) Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (37) Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. (38) Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.«
Reihe II: 1. Thessalonicher 5,1-6 (7-11) Von Zeit und Stunde der Ankunft des Herrn
(1) Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; (2) denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. (3) Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. (4) Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. (5) Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. (6) So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
[ (7) Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. (8) Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. (9) Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, (10) der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. (11) Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut. ]
Reihe III: Psalm 85 Bitte um neuen Segen
(1) Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen.
(2) HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
(3) der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast; - SELA -
(4) der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
(5) Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
(6) Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
(7) Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
(8) HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
(9) Könnte ich doch hören,
was Gott der HERR redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
auf dass sie nicht in Torheit geraten.
(10) Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserm Lande Ehre wohne;
(11) dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
(12) dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
(13) dass uns auch der HERR Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
(14) dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Reihe IV: Lukas 17,20-24 (25-30) Vom Kommen des Gottesreiches (Evangelium)
(20 Als er [Jesus] aber von den Pharisäern gefragt wurde: »Wann kommt das Reich Gottes?«, antwortete er ihnen und sprach: »Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; (21) man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.«
(22) Er sprach aber zu den Jüngern: »Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. (23) Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da!, oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft nicht hinterher! (24) Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.
[ (25) Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. (26) Und wie es geschah in den Tagen Noahs, so wird's auch sein in den Tagen des Menschensohns: (27) Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. (28) Ebenso, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; (29) an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. (30) Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.« ]
Reihe V: Römer 8,18-25 Hoffnung für die Schöpfung und Sehnsucht nach Erlösung (Epistel)
(18) Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. (19) Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. (20) Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; (21) denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. (22) Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
(23) Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. (24) Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? (25) Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
Reihe VI: Micha 4,1-5 (7b) Das kommende Friedensreich Gottes (Altes Testament)
(1) In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, (2) und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. (3) Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (4) Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat's geredet. (5) Ein jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, aber wir wandeln im Namen des HERRN, unseres Gottes, immer und ewiglich! (...) (7b) Und der HERR wird König über sie sein auf dem Berge Zion von nun an bis in Ewigkeit.