Reformationstag
31. Oktober, Tag der Reformation Martin Luthers (1517)

Liturgische Farbe: Rot

Befreiung im Vertrauen auf Gottes Gnade
Glauben und Leben, Kirche und Gesellschaft werden erneuert.

Tagesspruch: Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korinther 3,11)

Ein zutiefst reformatorischer Satz. Denn die Grundlage des Glaubens und der Kirche müssen wir nicht schaffen, wir müssen sie nicht verändern oder verbreitern. Dazu neigen wir aber, weil wir das Fundament des Glaubens und der Kirche durch historische, psychologische und juristische Elemente zu untermauern versuchen. Das ist aber unnötig, denn die Grundlage gibt es schon. Jesus Christus ist unsere Grundlage, und diese Grundlage ist völlig ausreichend.
»Reformation« heißt dann, die überflüssigen Klötze in unserem Fundament über Bord zu werfen und sich stattdessen gegenseitig im Vertrauen auf Jesus Christus zu stärken.

siehe auch Kirchenjahr evangelisch


Reihe I: 5. Mose 6,4-9 Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer (Altes Testament)  

(4) Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer.
(5) Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
(6) Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen (7) und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. (8) Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, (9) und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.

Reihe II: Matthäus 10,26b-33 Menschenfurcht und Gottesfurcht

Jesus Christus spricht:
(26b) »Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. (27) Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern. (28) Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.
(29) Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. (30) Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt. (31) Darum fürchtet euch nicht; ihr seid kostbarer als viele Sperlinge.
(32) Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. (33) Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.«

Reihe III: Galater 5,1-6 Zur Freiheit befreit 

(1) Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! (2) Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so wird euch Christus nichts nützen. (3) Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. (4) Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, aus der Gnade seid ihr herausgefallen. (5) Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die wir hoffen. (6) Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. 

Reihe IV: Psalm 46 Ein feste Burg ist unser Gott 

(1) Ein Lied der Korachiter, vorzusingen, nach der Weise »Junge Frauen«.
(2) Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
     eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
(3) Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge
     und die Berge mitten ins Meer sänken,
(4) wenngleich das Meer wütete und wallte
     und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. SELA.
(5) Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben
     mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
(6) Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben;
     Gott hilft ihr früh am Morgen.
(7) Die Völker müssen verzagen und die Königreiche fallen,
     das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.
(8) Der HERR Zebaoth ist mit uns,
     der Gott Jakobs ist unser Schutz. SELA.
(9) Kommt her und schauet die Werke des HERRN,
     der auf Erden solch ein Zerstören anrichtet,
(10) der den Kriegen ein Ende macht in aller Welt,
     der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.
(11) Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!
     Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden.
(12) Der HERR Zebaoth ist mit uns,
     der Gott Jakobs ist unser Schutz. SELA.

Reihe V: Matthäus 5,2-10 (11-12) Die Seligpreisungen (Evangelium)

(1) Als er [Jesus] aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. (2) Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
(3) »Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
(4) Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
(5) Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
(6) Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
(7) Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
(8) Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
(9) Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
(10) Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
[ (11) Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen.
(12) Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. ]

Reihe VI: Römer 3,21-28 Die Rechtfertigung allein durch den Glauben (Epistel)  

(21) Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. (22) Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben.
Denn es ist hier kein Unterschied: (23) Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen, (24) und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. (25) Den hat Gott für den Glauben hingestellt zur Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher begangen wurden (26) in der Zeit der Geduld Gottes, um nun, in dieser Zeit, seine Gerechtigkeit zu erweisen, auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.
(27) Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. (28) So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. 

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