21. Sonntag nach Trinitatis

Liturgische Farbe: Grün

Liebe mutet neue Wege zu –
in der Familie, in der Gemeinde, in der Gesellschaft, gegenüber Freund und Feind.

Wochenspruch: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12,21)

Das ist ein kühnes Wort, das man sofort bezweifeln möchte: Geht das denn? Lässt sich Böses mit Gutem überwinden? Steht man dann nicht als der Depp da, der Gutmütige, der immer alles mit sich machen lässt?
Die Grunderfahrung des christlichen Glaubens sagt uns: Ja, es geht. Auch wenn es sich zunächst noch so unglaublich anhören mag: Der Teufelskreis von »wie-du-mir-so-ich-dir« lässt sich durchbrechen, Böses lässt sich tatsächlich durch Gutes überwinden, durch Liebe und Barmherzigkeit und Vergebung. Es klappt nicht immer, doch es lohnt sich immer wieder es zu versuchen. Damit kein Missverständnis aufkommt: Gutes heißt nicht, allen Konflikten aus dem Weg gehen, immer »Ja und Amen« sagen! Gutes heißt, sachlich aber deutlich Konflikten begegnen. Dann ist man noch lange kein gutmütiger Depp!

siehe auch Kirchenjahr evangelisch


Reihe I: Epheser 6,10-17 Die geistliche Waffenrüstung (Epistel)

(10) Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. (11) Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. (12) Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. (13) Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. (14) So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit (15) und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens. (16) Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, (17) und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.

Reihe II: Jeremia 29,1.4-7 (8-9) 10-14 Suchet der Stadt Bestes (Altes Testament)

(1) Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte (...) :
(4) So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen: (5) Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; (6) nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. (7) Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's euch auch wohl.
[ (8) Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! (9) Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR. ]
(10) Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. (11) Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (12) Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. (13) Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, (14) so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.

Reihe III: Matthäus 10,34-39 Trennungen um Jesu willen

Jesus Christus spricht:
(34) »Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (35) Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. (36) Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
(37) Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. (38) Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. (39) Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.«

Reihe IV: Johannes 15,9-12 (13-17) Verheißung und Gebot der Liebe

Jesus Christus spricht:
(9) »Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! (10) Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. (11) Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
(12) Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe. [ (13) Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. (14) Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. (15) Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.(16) Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe. (17) Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.« ]

Reihe V: 1.Mose 13,1-12 (13-18) Abram und Lot trennen sich

(1) Und der HERR sprach zu Abram: »Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. (2) Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. (3) Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.«
(4) Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. (5) So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen in das Land, (6) und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei Sichem, bis zur Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.
(7) Da erschien der HERR dem Abram und sprach: »Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem HERRN, der ihm erschienen war.« (8) Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, sodass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte, und baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. (9) Danach zog Abram immer weiter bis ins Südland.
(10) Es kam aber eine Hungersnot in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, dass er sich dort als ein Fremdling aufhielte; denn der Hunger war groß im Lande. (11) Und als er nahe an Ägypten war, sprach er zu Sarai, seiner Frau: »Siehe, ich weiß, dass du eine schöne Frau bist. (12) Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau, und werden mich umbringen und dich leben lassen. [ (13) So sage doch, du seist meine Schwester, auf dass mir's wohlgehe um deinetwillen und ich am Leben bleibe um deinetwillen.«
(14) Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass seine Frau sehr schön war. (15) Und die Großen des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da wurde sie in das Haus des Pharao gebracht. (16) Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. (17) Aber der HERR plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, Abrams Frau, willen.
(18) Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: »Warum hast du mir das angetan? Warum sagtest du mir nicht, dass sie deine Frau ist?«

Reihe VI: Matthäus 5,38-48 Vom Vergelten und von der Feindesliebe (Evangelium)

Jesus Christus spricht:
(38) »Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): ›Auge um Auge, Zahn um Zahn.‹ (39) Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. (40) Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. (41) Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. (42) Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will. 
(43) Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ›Du sollst deinen Nächsten lieben‹ (3.Mose 19,18) und deinen Feind hassen. (44) Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, (45) auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (46) Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? (47) Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? (48) Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.«

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