Liturgische Farbe: Grün
Im Danken Gott finden
Ein dankbarer Mensch verwandelt sich an Leib und Seele.
Wochenspruch: Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. (Psalm 103,2)
Vergiss nicht ... Es scheint also die Gefahr zu bestehen, dass ich das Gute vergesse. Und was man vergisst, das hört auf zu existieren, wenigstens für den, der es vergisst. Doch der Psalm möchte meine Aufmerksamkeit wecken. Ich soll mein Augenmerk richten auf das, was mich umtreibt, auch auf meinen Alltag und die manchmal kleinen scheinbaren Selbstverständlichkeiten. Auf das, von dem ich vielleicht oft vergesse, dass es doch gar nicht selbstverständlich ist, sondern tägliches Geschenk. Wenn ich dafür danke, rufe ich es mir in Erinnerung, und es geht mir auch in der Mühe des Alltags nicht verloren. Vielleicht gibt mir dieses Erinnern ja auch Aufmerksamkeit für den Menschen neben mir, dem es weniger gut geht, und mein Lob wird tatkräftig.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: 1. Mose 28,10-19a (19b-22) Jakob schaut die Himmelsleiter (Altes Testament)
(10) Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran (11) und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen.
(12) Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. (13) Und der HERR stand oben darauf und sprach: »Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. (14) Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. (15) Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.«
(16) Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: »Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!« (17) Und er fürchtete sich und sprach: »Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.«
(18) Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goss Öl oben darauf (19a) und nannte die Stätte Bethel; [ (19b) vorher aber hieß die Stadt Lus. (20) Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: »Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen (21) und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der HERR mein Gott sein. (22) Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.« ]
Reihe II: Lukas 19,1-10 Zachäus
(1) Und er [Jesus] ging nach Jericho hinein und zog hindurch. (2) Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. (3) Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.
(4) Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. (5) Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: »Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.« (6) Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.
(7) Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: »Bei einem Sünder ist er eingekehrt.« (8) Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: »Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.« (9) Jesus aber sprach zu ihm: »Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. (10) Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.«
Reihe III: 1. Thessalonischer 5,14-24 Seid dankbar in allen Dingen
(14) Wir ermahnen euch aber: Weist die Nachlässigen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig mit jedermann. (15) Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. (16) Seid allezeit fröhlich, (17) betet ohne Unterlass, (18) seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. (19) Den Geist löscht nicht aus. (20) Prophetische Rede verachtet nicht. (21) Prüft aber alles und das Gute behaltet. (22) Meidet das Böse in jeder Gestalt.
(23) Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. (24) Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.
Reihe IV: Jesaja 12,1-6 Das Danklied der Erlösten
(1) Zu der Zeit wirst du sagen:
»Ich danke dir, HERR! Du bist zornig gewesen über mich.
Möge dein Zorn sich abkehren, dass du mich tröstest.
(2) Siehe, Gott ist mein Heil,
ich bin sicher und fürchte mich nicht;
denn Gott der HERR ist meine Stärke und mein Psalm
und ist mein Heil.
(3) Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen
aus den Brunnen des Heils.
(4) Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem HERRN,
rufet an seinen Namen!
Machet kund unter den Völkern sein Tun,
verkündiget, wie sein Name so hoch ist!
(5) Lobsinget dem HERRN, denn er hat sich herrlich bewiesen.
Solches sei kund in allen Landen!
(6) Jauchze und rühme, die du wohnst auf Zion;
denn der Heilige Israels ist groß bei dir!«
Reihe V: Lukas 17,11-19 Der dankbare Samariter (Evangelium)
(11) Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch das Gebiet zwischen Samarien und Galiläa zog. (12) Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne (13) und erhoben ihre Stimme und sprachen: »Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!« (14) Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: »Geht hin und zeigt euch den Priestern!« Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
(15) Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme (16) und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. (17) Jesus aber antwortete und sprach: »Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? (18) Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?«
(19) Und er sprach zu ihm: »Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.«
Reihe VI: Römer 8,14-17 Gottes Erben und Miterben Christi (Epistel)
(14) Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (15) Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
(16) Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. (17) Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, da wir ja mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden.