Liturgische Farbe: Grün
Gottes Liebe und unsere Barmherzigkeit
Unser Christsein steht und fällt mit unserem Verhalten gegenüber dem Mitmenschen
Wochenspruch: Jesus Christus spricht: »Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25,40b)
Eigentlich ist es ganz einfach. Es wird gar nicht viel verlangt. Kein Aufruf, keine guten Ratschläge oder Moralpredigten. Nur eine Verbindung wird hergestellt zwischen Christus und den »geringsten Brüdern«. Was man daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt keine direkten Handlungsanweisungen, aber wohl den Hinweis, dass ich nicht nur am Sonntagmorgen mit Gott zu tun habe, sondern – ja, eigentlich in allem, was ich tue.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: Markus 3,31-35 Jesu wahre Verwandte
(31) Und es kamen seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. (32) Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: »Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen fragen nach dir.«
(33) Und er antwortete ihnen und sprach: »Wer ist meine Mutter und meine Brüder?« (34) Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: »Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! (35) Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.«
Reihe II: Apostelgeschichte 6,1-7 Wahl der sieben Diakone
(1) In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung. (2) Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: »Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und zu Tische dienen. (3) Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst. (4) Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.«
(5) Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Proselyten aus Antiochia. (6) Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf. (7) Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
Reihe III: 1. Mose 4,1-16a Kains Brudermord
(1) Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: »Ich habe einen Mann gewonnen mithilfe des HERRN.« (2) Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aber wurde ein Ackermann.
(3) Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes. (4) Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, (5) aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick.
(6) Da sprach der HERR zu Kain: »Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? (7) Ist's nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
(8) Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: »Lass uns aufs Feld gehen!« Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.
(9) Da sprach der HERR zu Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?« Er sprach: »Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?« (10) Er aber sprach: »Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. (11) Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. (12) Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.«
(13) Kain aber sprach zu dem HERRN: »Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte. (14) Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.«
(15) Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden.« Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. (16a) So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN.
Reihe IV: Lukas 10,25-37 Der Barmherzige Samariter (Evangelium)
(25) Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: »Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?« (26) Er aber sprach zu ihm: »Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?« (27) Er antwortete und sprach: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst‹ (5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18).« (28) Er aber sprach zu ihm: »Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.«
(29) Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: »Wer ist denn mein Nächster?« (30) Da antwortete Jesus und sprach:
»Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. (31) Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. (32) Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. (33) Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; (34) und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. (35) Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: ›Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.‹
(36) Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?« (37) Er sprach: »Der die Barmherzigkeit an ihm tat.« Da sprach Jesus zu ihm: »So geh hin und tu desgleichen!«
Reihe V: 1. Johannes 4,7-12 Die Liebe zu Gott und zu Bruder und Schwester (Epistel)
(7) Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. (8) Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. (9) Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. (10) Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
(11) Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. (12) Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
Reihe VI: 3. Mose 19,1-3.13-18.33-34 Den Fremdling lieben wie dich selbst (Altes Testament)
(1) Und der HERR redete mit Mose und sprach:
(2) »Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen:
Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.
(3) Ein jeder fürchte seine Mutter und seinen Vater. Haltet meine Feiertage; ich bin der HERR, euer Gott. (...)
(13) Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken noch berauben. Es soll des Tagelöhners Lohn nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.
(14) Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten; ich bin der HERR.
(15) Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten.
(16) Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; ich bin der HERR.
(17) Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich lädst.
(18) Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR. (...)
(33) Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.
(34) Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HERR, euer Gott.