Lätare
»Freue dich«, vierter Sonntag in der Passionszeit

Liturgische Farbe: Violett

Jesus, das Brot des Lebens
Leben kann nur sein, wo Leben hingegeben wird.

Wochenspruch: Jesus Christus spricht: »Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.« (Johannes 12,24)

Der Tod ist hier nichts Schreckliches, denn es gibt etwas, das bleibt: Frucht wird wachsen; bei Jesus ist es die Botschaft, die bleibt und weiter getragen wird: Er ist lebendig – Gott hat einen neuen Weg gefunden, die Menschen seiner Liebe zu vergewissern. Das macht jeden menschlichen Tod zwar nicht ungeschehen, aber in der Nachfolge des »Weizenkorns« (= Jesus) ist er kein Absturz ins Nichts. Von jedem gelebten Leben bleibt etwas da, bleibt Frucht. Entscheidend ist, was: Einsamkeit und Kälte oder liebevolle Erinnerung und Dankbarkeit.

siehe auch Kirchenjahr evangelisch


Reihe I: Johannes 6,47-51 Ich bin das Brot des Lebens

Jesus Christus spricht:
(47) »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. (48) Ich bin das Brot des Lebens. (49) Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. (50) Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe. (51) Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.«

Reihe II: Jesaja 66,10-14 Ich will euch trösten, wie eine Mutter tröstet

(10) Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid. (11) Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust. (12) Denn so spricht der HERR: »Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen. (13) Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden. (14) Ihr werdet's sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.«

Reihe III: Johannes 12,20-24 Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt (Evangelium)

(20) Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. (21) Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: »Herr, wir wollen Jesus sehen.«
(22) Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen's Jesus. (23) Jesus aber antwortete ihnen und sprach: »Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. (24) Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.«

Reihe IV: 2. Korinther 1,3-7 Wir werden reichlich getröstet durch Christus (Epistel)

(3) Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, (4) der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. (5) Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. (6) Werden wir aber bedrängt, so geschieht es euch zu Trost und Heil; werden wir getröstet, so geschieht es euch zum Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden. (7) Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.

Reihe V: Jesaja 54,7-10 Der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen (Altes Testament)

(7) Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. (8) Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser. (9) Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. (10) Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.

Reihe VI: Lukas 22,54-62 Die Verleugnung des Petrus

(54) Sie ergriffen ihn [Jesus] aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.
(55) Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. (56) Da sah ihn eine Magd im Licht sitzen und sah ihn genau an und sprach: »Dieser war auch mit ihm.« (57) Er aber leugnete und sprach: »Frau, ich kenne ihn nicht.«
(58) Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: »Du bist auch einer von denen.« Petrus aber sprach: »Mensch, ich bin's nicht.«
(59) Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: »Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist auch ein Galiläer.« (60) Petrus aber sprach: »Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.« Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn.
(61) Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: ›Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.‹ (62) Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

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