Liturgische Farbe: Weiß
Gottes Glanz, gebrochen im Menschlichen
In der Erscheinung des Gottessohnes kündigt sich sein Leiden an.
Wochenspruch: Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2)
Was ist ein »Herr«? Vieles fällt einem da ein: »Herr der Ringe« oder »Herr der Meere« als Inbegriff von Freibeutern, »Herr über so und so viel Abhängige«, der »alte Herr« als Ausdruck von Ehre und Achtung. Immer aber ist der Herr jemand, der über einem steht, der einen »beherrscht«.
Der Herr, von dem die Bibel redet, ist aber keiner, der oben bleiben will. Er stammt zwar von oben, aber er kommt ganz herunter zu uns Menschen. Er nutzt seine Herrschaft nicht für seine Zwecke, sondern zu unserem Wohle – durch seine Güte und Liebe. Darin besteht seine »Herrlichkeit«.
siehe auch Kirchenjahr evangelisch
Reihe I: 2. Mose 3,1-8a (8b.9) 10 (11-12) 13-14 (15) Die Berufung des Mose (Altes Testament)
(1) Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. (2) Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.
(3) Da sprach er: »Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.« (4) Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: »Mose, Mose!« Er antwortete: »Hier bin ich.« (5) Er sprach: »Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!« (6) Und er sprach weiter: »Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
(7) Und der HERR sprach: »Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. (8) Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, [ in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. (9) Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, ] (10) so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.«
[ (11) Mose sprach zu Gott: »Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?« (12) Er sprach: »Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge.« ]
(13) Mose sprach zu Gott: »Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?« (14) Gott sprach zu Mose:» Ich werde sein, der ich sein werde.« Und sprach: »So sollst du zu den Israeliten sagen: ›Ich werde sein‹, der hat mich zu euch gesandt.«
[ (15) Und Gott sprach weiter zu Mose: »So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.« ]
Reihe II: Offenbarung 1,9-18 Erscheinung des Menschensohnes vor dem Seher Johannes
(9) Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen. (10) Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, (11) die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea.
(12) Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter (13) und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. (14) Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme (15) und seine Füße gleich Golderz, wie im Ofen durch Feuer gehärtet, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; (16) und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. (17) Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte (18) und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Reihe III: 2. Petrus 1,16-19 (20-21) Wir halten uns an das prophetische Wort
(16) Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. (17) Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
(18) Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. (19) Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.
[ (20) Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift aus eigener Auslegung geschieht. (21) Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen in Gottes Auftrag geredet. ]
Reihe IV: 2. Mose 34,29-35 Der götliche Glanz auf Moses Gesicht
(29) Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. (30) Als aber Aaron und alle Israeliten sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen.
(31) Da rief sie Mose, und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit ihnen. (32) Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.
(33) Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht. (34) Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war, (35) sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden.
Reihe V: Matthäus 17,1-9 Die Verklärung des Herrn (Evangelium)
(1) Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. (2) Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.
(3) Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. (4) Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: »Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.« (5) Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: »Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!«
(6) Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. (7) Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: »Steht auf und fürchtet euch nicht!« (8) Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.
(9) Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: »Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.«
Reihe VI: 2. Korinther 4,6-10 Ein Schatz in irdenen Gefäßen (Epistel)
(6) Denn Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. (7) Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. (8) Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. (9) Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. (10) Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.