5. Sonntag vor der Passionszeit

Liturgische Farbe: Grün

Der Herr der Geschichte
Das endgültige Urteil über Kirche und Welt bleibt Gott vorbehalten.

Wochenspruch: Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. (1. Korinther 4,5b)

Der »gläserne Mensch« gehört zu den Gefahren, die in der modernen Welt gerne heraufbeschworen werden. Letztlich wird es ihn aber doch nicht geben, weil auch mit den allerbesten technischen Mit- teln niemand einem anderen in das Herz und in die Seele blicken kann.
Das kann nur Gott. Für ihn sind wir »gläsern«. Aber das ist gut so, denn Gott ist einer, dem ich mich rückhaltlos anvertrauen kann, einer der mich versteht mit meinen Gefühlen, Gedanken und Motiven. Und die brauche ich ihm noch nicht einmal zu erzählen – erkennt sie ja schon!

siehe auch Kirchenjahr evangelisch


Reihe I/IV: 1. Korinther 1,4-9 Dank für Gottes Gnade in Korinth (Epistel)

(4) Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus, (5) dass ihr durch ihn in allen Stücken reich gemacht seid, in allem Wort und in aller Erkenntnis. (6) Denn die Predigt von Christus ist unter euch kräftig geworden, (7) sodass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus. (8) Der wird euch auch fest machen bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. (9) Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

Reihe II/V: Jesaja 40,12-25 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen? (Altes Testament)

(12) Wer misst die Wasser mit der hohlen Hand, und wer bestimmt des Himmels Weite mit der Spanne und fasst den Staub der Erde mit dem Maß und wiegt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage? (13) Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn? (14) Wen fragt er um Rat, der ihm Einsicht gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn Erkenntnis und weise ihm den Weg des Verstandes? (15) Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein. (16) Der Libanon wäre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum Brandopfer. (17) Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel.
(18) Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild wollt ihr von ihm machen? (19) Der Meister gießt ein Bild und der Goldschmied vergoldet's und macht silberne Ketten daran. (20) Wer aber zu arm ist für eine solche Gabe, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, ein Bild zu fertigen, das nicht wackelt.
(21) Wisst ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht? Ist's euch nicht von Anfang an verkündigt? Habt ihr's nicht gelernt von Anbeginn der Erde? (22) Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt; (23) er gibt die Fürsten preis, dass sie nichts sind, und die Richter auf Erden macht er zunichte: (24) Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, da bläst er sie an, dass sie verdorren, und ein Wirbelsturm führt sie weg wie Spreu. (25) Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei?, spricht der Heilige.

Reihe III/IV: Matthäus 21,28-32 Von den ungleichen Söhnen (Evangelium)

Jesus Christus spricht:
(28) »Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: ›Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.‹ (29) Er antwortete aber und sprach: ›Ich will nicht.‹ Danach aber reute es ihn, und er ging hin. (30) Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: ›Ja, Herr!‹, und ging nicht hin.
(31) Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan?«
Sie sprachen: »Der erste.« Jesus sprach zu ihnen: »Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. (32) Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr's saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet.«

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