1. Advent

Liturgische Farbe: Violett

Gott kommt
Advent – eine Zeit der Erwartung des zur Welt kommenden Gottes.

Wochenspruch: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.  (Sacharja 9,9)

Wenn ein König sich zum Besuch angesagt hat, dann wird die ganze Stadt geputzt. Das erste Hotel am Platz hält die Präsidentensuite bereit, die Kinder bekommen schulfrei, damit sie ihm zujubeln können.

Doch Jesus, der König, dessen Ankunft wir im Advent erwarten, kommt nicht in der dicken Staatskarosse und wohnt auch nicht im Grandhotel. Sein Transportmittel ist ein Esel und seine Unterkunft ein Stall. Vielleicht gelingt es ihm deshalb viel besser, bei uns Menschen zu sein, uns zu helfen und uns Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Er gehört nicht zu »denen da oben«, sondern zu den ganz normalen kleinen Leuten. Denn wer von uns logiert schon in der Präsidentensuite?

siehe auch Kirchenjahr evangelisch


Reihe I: Matthäus 21,1-11 Jesu Einzug nach Jerusalem (Evangelium)

(1) Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus (2) und sprach zu ihnen: »Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! (3) Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: ›Der Herr bedarf ihrer.‹ Sogleich wird er sie euch überlassen.« (4) Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): (5) »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.«
(6) Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, (7) und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. (8) Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.  (9) Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: »Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!«
(10) Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: »Wer ist der?« (11) Das Volk aber sprach: »Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.« 

Reihe II: Römer 13,8-12 Der Tag des Heils ist nahe herbeigekommen (Epistel)

(8) Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. (9) Denn was da gesagt ist (2.Mose 20,13-17): »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst (3.Mose 19,18): »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« (10) Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. (11) Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. (12) Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. 

Reihe III: Sacharja 9,9-10 Tochter Zion, freue dich (Altes Testament)

(9) Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. (10) Denn ich will die Wagen vernichten in Ephraim und die Rosse in Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern und vom Strom bis an die Enden der Erde. 

Reihe IV: Jeremia 23,5-8 Der Herr, unsere Gerechtigkeit

(5) Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. (6) Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«. (7) Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!«, (8) sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.

Reihe V: Offenbarung 3,14-22 Siehe, ich stehe vor der Tür

(14) Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: (15) Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach dass du kalt oder warm wärest! (16) Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. (17) Du sprichst: ›Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!‹, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. (18) Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. (19) Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!  (20) Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
(21) Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. (22) Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Reihe VI: Psalm 24 Einzug in das Heiligtum

(1) Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
     der Erdkreis und die darauf wohnen.
(2) Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
     und über den Wassern bereitet.
(3) Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
     und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
(4) Wer unschuldige Hände hat
     und reinen Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lüge
     und nicht schwört zum Trug:
(5) der wird den Segen vom HERRN empfangen
     und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
(6) Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
     das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs.
(7) Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
     dass der König der Ehre einziehe!
(8) Wer ist der König der Ehre?
     Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit.
(9) Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
     dass der König der Ehre einziehe!
(10) Wer ist der König der Ehre?
     Es ist der HERR Zebaoth; er ist der König der Ehre.
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